„Knapp vorbei ist auch vorbei“ muss leider das treffende Resümee der OLH-Partie gegen den TSVE Bielefeld lauten: Mit 57:59 ging das Heimmatch des Marler BC in den Schlußsekunden doch noch verloren. Besonders ärgerlich, da die Hausherren sich in der letzten Minute noch eine knappe Führung zum 57:54 erarbeitet hatten. Beim Schlusspfiff konnten die Männer und Coach Burim Gashi die rasanten Ereignisse zum entscheidenden Führungswechsel gar nicht fassen.
Begonnen hatte die nervenaufreibende Partie mit schlechten Startbedingungen für den gastgebenden MBC: mit Julian Wesselbaum (erkrankt) und Michael Steinhoff (Arbeitseinsatz) entfielen spontan zwei wichtige Akteure im eh schon reduzierten Kader, Kreshnik Gashi und Jonas Koslowski noch nicht wieder topfit, Flo de Wals erster Einsatz nach Trainingspause.
Nach einem holprigen Beginn, in dem der TSVE mit besseren Aktionen und mehr Agilität schnell mit 5:16 die Nase vorn hatte, arbeitete sich der MBC bis zur Pause stetig heran. Die unbewußte Nervosität im Abschluß legte sich etwas beim ersten Marler Dreier, diesmal von Jonathan Segeth, denn bei den gewohnten Fernschützen herrschte eine nichtendenwollende Ladehemmung. Auch die Ausbeute bei Strafwürfen blieb unter dem gewünschten Limit. Immerhin reichte die Leistungssteigerung für einen Gleichstand zur Halbzeit (26:26), dem der TSVE im dritten Durchgang sofort mit einem 9-Punkte-Run enteilte.
Wiederum holten die Hausherren dank einer Dreier-Reihe auf und gingen mit 45:41 in die Zielgerade. Im kuriosen Schlussviertel gelang erst Bielefeld der Vorstoß zum 49:50, bevor der entscheidende Schlagabtausch an Dreier- und Freiwurflinie einsetzte. Verschenkte Marler Freiwürfe stellten die Gäste mit erfolgreichem Dreier in Rechnung (51:54), die Jonathan Slowinski ebenso beglich (54:54).
Die letzte Minute wurde zur halben Ewigkeit, denn die verordneten Strafwürfe für Marl ließen den Punktestand nur langsam steigen – einiges blieb auf der Strecke (57:54). Für Bielefeld dagegen schlugen selige Momente zu Buche, denn einem gewagten Fernwurf zum Ausgleich folgte buchstäblich vor Spielende noch ein Glückstreffer.
Dennoch blieben Marl vier Sekunden, um wenigstens zwei Zähler zur Verlängerung zu erreichen. Der Einwurf musste aber am fernen Spielfeldende erfolgen, da es zur Vorverlegung keine Auszeit mehr gab. Ein langer Pass ins Mittelfeld verfehlte Jonathan Slowinskis Hände, da er von seinem Verteidiger am Trikot rückwärts gezogen wurde – ein Foulpfiff blieb aber aus, dafür ertönte die Schlusssirene bei 57:59.
Während Bielefeld in Freudentaumel verfiel, blieb es in der vorher tosenden Halle nun still, bis die Ungläubigkeit über den rasanten Spielausgang in Ärger über die vertane Chance überging. Doch wie bereits in der Partie gegen Leopoldshöhe, bei der der Sieg am Ende hergeschenkt wurde, muss der MBC sich auch jetzt klarmachen, was besser hätte laufen können und dies beim nächsten Match in die Tat umsetzen. Dazu ist nächsten Samstag bei den SG Telgte-Wolbeck Baskets 2 Gelegenheit.